Der fünfte Tag begann mit einem besonderen Blick hinter die Kulissen: Wir besuchten Fuegos JL, einen Hersteller von Asado-Grills. Schon beim Betreten der Werkstatt war klar: Hier geht es nicht nur um Metall, Schrauben und Schweißnähte – hier entstehen wahre Werkzeuge der Leidenschaft.
besondere „Grillmaschinen“
Die riesigen Grills, Asadokreuze und Feuerstellen, die wir sahen, waren mehr als nur Kochgeräte. Sie sind Symbole einer Kultur, die Feuer und Fleisch miteinander verbindet. Beeindruckend war, wie viel Handarbeit noch immer in diese massiven Konstruktionen fließt – jedes Stück wirkt so, als könnte es Generationen überdauern.

Doch ein Besuch bei Fuegos JL wäre kein echter Asado-Tag, wenn wir nicht auch gegrillt hätten. Als Gastgeschenk brachten wir ein großes Stück Fleisch mit, das wir – ganz im Stile einer deutschen Roulade – gefüllt und dann auf argentinische Art über dem offenen Feuer zubereitet haben. Ein spannendes Zusammenspiel zweier Welten: deutsche Füllkunst trifft auf argentinische Glut. Und wie es schmeckte! Saftig, kräftig, ein bisschen vertraut und doch ganz neu – ein echtes Highlight.





Und selbst abseits unserer Station wurde klar: Asado ist allgegenwärtig. Schon auf dem Weg sahen wir Bauarbeiter, die sich mittags einfach ein kleines Feuer auf dem Gehweg machten und ihr Fleisch direkt über den Flammen grillten. Keine Grillstation, kein Luxus, nur Holz, Feuer, Fleisch – und pure Leidenschaft. Dieses Bild hat sich bei mir eingebrannt: In Argentinien ist Asado nicht Event, sondern Alltag.

„Unsere“ Ranch – die Ausbildung
Am Nachmittag ging es dann weiter raus aufs Land. Ziel: eine Ranch, auf der uns ein ganz besonderes Erlebnis erwartete – ein Freunde-Asado mit bekannten argentinischen Grillern und Influencern. Was für eine Runde! Menschen, die nicht nur ihr Handwerk verstehen, sondern ihre Leidenschaft auch mit Hunderttausenden in den sozialen Medien teilen.

Die Atmosphäre war gleichzeitig entspannt und elektrisierend. Es wurde gelacht, gefachsimpelt, gefilmt – und natürlich gegrillt. Überall roch es nach Rauch und Glut, Fleisch brutzelte auf Gittern und Kreuzen, und jeder Asador brachte seinen eigenen Stil mit ein. Für mich war es faszinierend, so nah an den „Stars der Asado-Szene“ zu sein, aber noch faszinierender war: Trotz ihrer Bekanntheit waren sie vor allem eins – Asadore mit Herz.

Wir probierten verschiedenste Cuts, sprachen über Holzarten, Garzeiten, Techniken – und immer wieder ging es um dasselbe: Asado ist Teilen. Ob mit Familie, Freunden oder Fremden – am Grill verschwinden alle Unterschiede, und zurück bleibt nur das Feuer, das Fleisch und die Gemeinschaft sowie einige neue Freunde.

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Der Abend auf der Ranch fühlte sich fast magisch an: ein Sonnenuntergang über den Feldern, ein Glas Malbec in der Hand, und das letzte Stück Rind, das direkt von der Glut auf meinen Teller wanderte. Genau für solche Momente bin ich hier.
Morgen startet dann ein ganz neues Kapitel: mein eigener Asado-Workshop. Zwei Tage lang lernen, ausprobieren, schwitzen am Feuer – ich kann’s kaum erwarten!


