Heute begann ein Kapitel, auf das ich mich besonders gefreut habe: mein eigener Asado-Workshop. Nach all den Eindrücken der letzten Tage war es an der Zeit, selbst Hand anzulegen – nicht nur zuschauen, nicht nur probieren, sondern wirklich lernen, wie ein Asador arbeitet.
endlich geht es los
Schon am Morgen lag dieser typische Rauchgeruch in der Luft, der sofort Lust macht, loszulegen. Die Trainer erklärten uns zunächst die Grundlagen: welches Holz sich am besten eignet, wie man ein Feuer richtig aufbaut, und warum Geduld beim Asado vielleicht der wichtigste Bestandteil überhaupt ist. Kein hektisches Anzünden mit Grillanzünder wie zuhause – hier wird sorgfältig Glut geschürt, bis die perfekte Hitze erreicht ist.


Dann ging es ans Eingemachte: Fleisch vorbereiten, Cuts einschneiden, grobes Salz auftragen. Einfach, aber wirkungsvoll. Auf den Grill kamen verschiedenste Stücke – Rind, Schwein, Chorizo – jedes mit einer anderen Garzeit, jedes mit einem eigenen Charakter. Und ich merkte schnell: Ein guter Asador ist gleichzeitig Handwerker, Künstler und Geduldsmensch.



Besonders spannend fand ich, wie viel Wert auf Details gelegt wird: die Position des Fleisches zur Glut, die Höhe des Rosts, das langsame Wenden. Nichts wird überstürzt, alles hat seinen Rhythmus. Und während wir an den Grills standen, wurde natürlich auch viel gelacht, diskutiert und Mate geteilt und Fernet/Cola zusammen getrunken – denn ohne Gemeinschaft geht hier gar nichts.


Am Nachmittag durfte ich dann mein erstes eigenes Stück Fleisch vom Grill nehmen. Es war ein Vacio – eigentlich DAS Stück das in Argentinien von jedem geliebt wird. Es ist der komplette Bauchlappen des Rindes – außen kross, innen saftig, voller Rauch- und Feuernoten. Dieser Moment war unbezahlbar. Ich habe schon oft gegrillt, aber hier war es anders: intensiver, bewusster, echter.
Der erste Workshop-Tag endete mit müden Beinen, rauchgeschwängerter Kleidung und einem breiten Grinsen im Gesicht. Es fühlt sich an, als hätte ich nicht nur etwas über Grilltechniken gelernt, sondern auch ein Stück argentinische Seele mitgenommen.
Morgen folgt Workshop Tag 2 – mit noch mehr Praxis, neuen Cuts und dem großen Finale. Ich bin schon jetzt voller Vorfreude.


